Recovery

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Recovery College Osnabrück - Besser durch Krisen kommen.

Hier findet ihr unser aktuelles Programmheft mit allen wichtigen Infos: Recovery Programmheft
Hier findet ihr den aktuellen Recovery Flyer

Idee

Auf der Suche nach einem Bildungsprojekt vor Ort in Osnabrück sind wir dem Thema Recovery das erste Mal im November 2019 begegnet. Nach der Vernetzung mit wichtigen Partner*innen in Osnabrück und Umgebung ist es nun unser Ziel, auf lange Sicht den Aufbau eines Recovery Colleges in Osnabrück anzustoßen - ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Der erste Schritt in diese Richtung ist zunächst der Aufbau eines Recovery-Angebots im kleineren Rahmen, um das Projekt dann Stück für Stück auszubauen.

Der Ansatz eines Recovery Colleges umfasst ein ganzheitliches Bildungsangebot für alle interessierten Personen, die sich zu Themen der psychischen Gesundheit weiterbilden und ihre Gesundheitskompetenz im Austausch mit anderen erweitern wollen. Die Recovery-Gruppe ist ein Ort, an dem sich Menschen als Lernende begegnen, um voneinander und miteinander zu lernen und sich zu entwickeln. Es bedeutet, Stärken und Fähigkeiten (wieder-) zu entdecken und den eigenen Alltag autonom zu gestalten. Dabei steht vor allem die Individualität jedes und jeder Einzelnen im Vordergrund. Der Ansatz bestärkt dabei ein allgemeines Umdenken in unserer Gesellschaft: Der Fokus liegt nicht auf den Defiziten, sondern auf den Stärken und Ressourcen jeder einzelnen Person. Außerdem soll durch dieses offene Bildungsangebot der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen entgegengewirkt werden, denn Hürden können uns allen im Leben begegnen.

Krisenerfahrene, ausgebildet als Genesungsbegleiter*innen und Professionelle, bieten als Tandem im Rahmen der Gruppe Seminare zu ganz unterschiedlichen Themen an, wie etwa Identität und Hoffnung oder autobiografisches Schreiben. Hierbei ist es insbesondere die Verbindung zum persönlichen Recovery-Weg, die diese Themen zu einer bereichernden Erfahrung des gegenseitigen Lernens macht. Diese Seminare sind für alle frei zugänglich und können nach eigenem Interesse ausgewählt und besucht werden. In den Seminaren gibt es keine Hierarchie zwischen Lehrenden und Lernenden, da alle voneinander lernen können.
Recovery Colleges verstehen sich als zusätzliches und unabhängiges Bildungsangebot und sind keine Alternative zu bestehenden therapeutischen Dienstleistungen, sondern ergänzen diese.

Weitblick unterstützt den Aufbau eines solchen Colleges und legt dabei besonderen Wert darauf, dieses als ganzheitliches Projekt zu fördern, von dem möglichst viele profitieren können.
Das klingt spannend? Du hast Lust mitzumachen? Schreib uns gerne unter: recovery@weitblicker.org
Wir können immer unterstützende Hände oder interessierte Köpfe gebrauchen. Wir freuen uns auf euch und den weiteren Weg des Projekts!

Aktuelle Kurse

Hier listen wir die aktuellen Kurse des Recovery Colleges Osnabrück. Die Kurse finden immer vor Ort am K.A.F.F. statt (https://kaff-os.de/kontakt/) Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an die jeweiligen Moderator*innen.


„Voneinander lernen“

Moderator*innen: Reinhard Hötten und Dr. Annette Rümmele
Kursdauer: 3 Sitzungen à 120 Minuten
Termine: 05.03., 12.03. und 19.03.2024 (jeweils von 17 bis 19 Uhr)
Anmeldung: reinhard@kaff-os.de

Beschreibung:
Angehörige psychisch erkrankter Menschen sitzen im Grunde im
gleichen Boot wie die Betroffenen selbst, auch wenn jede
Geschichte eine sehr individuelle ist. Die Kursverantwortlichen
haben Angehörige mit psychischen Erkrankungen, ihr Angebot
richtet sich an Menschen in ähnlichen Situationen. Es wird die
Chance bieten, die eigene (Krisen-) Geschichte zu erzählen, sich
selbst besser zu verstehen und neue Handlungsmöglichkeiten
zu entdecken. Unter dem Motto „Ich werde gehört“ kann sich
jede*r im geschützten Rahmen der Gruppe öffnen, denn alles
Gesagte bleibt im Raum. Wir als Veranstalter übernehmen die
Gesprächsleitung und tragen unsere eigenen Erfahrungen bei.


„Die Bedeutung von Hoffnung für den Recovery Prozess“

Moderatoren: Norbert Arndt und Undine Völckers
Kursdauer: 3 Sitzungen à 90 Minuten
Termine: 08.04., 15.04. und 22.04.2024 (jeweils von 18:30 Uhr bis - 20 Uhr)
Anmeldung: norbert@kaff-os.de

Beschreibung:
In diesem Kurs lernen wir die Bedeutung von Hoffnung für den
Recovery-Prozess kennen. Hoffnung ist für den Genesungsprozess sehr wichtig. Umso wichtiger ist es, die Hoffnung nicht zu
verlieren. Wir lernen, wie man trotz einer Diagnose ein hoffnungsvolles Leben führen kann. Diesen Ansatz wollen wir mit
euch gemeinsam teilen und schauen wie jede:r Einzelne neue Hoffnung in den Recovery-/Genesungsprozess einbringen kann.
Denn Recovery/Genesung ist immer möglich.

Mit diesen Themen wollen wir uns mit euch gemeinsam beschäftigen:

  • Vorstellungsrunde
  • Etwas zum Hintergrund von Recovery
  • Teilen von Recovery Geschichten
  • Warum ist Hoffnung so wichtig?
  • Der eigenen Krise einen Sinn geben!
  • Austausch von gemeinsamen Erfahrungen
  • Was bedeutet Hoffnung für uns?
  • Kann man ein hoffnungsvolles Leben führen trotz Erkrankung?

„Autobiographisches Schreiben“

Moderatorin: Eva Lietz
Kursdauer: 3 Termine à 90 Minuten
Termine: 19.03., 26.03., 02.04.2024 (jeweils von 15:30 bis 17 Uhr)
Anmeldung: eva.lietz@weitblicker.org

Beschreibung:
Lebenswege und Genesungswege haben oft auch damit zu tun, einen neuen Blick auf die eigene Geschichte zu werfen.
Zu drei unterschiedlichen Schreibimpulsen beleuchten wir unser Leben aus drei unterschiedlichen Perspektiven. So kann das Verarbeiten von Krisensituationen gelingen und der Blick kann sich auf etwas Neues richten. So kannst du dir Schmerz von der Seele schreiben, Blockaden lösen, Vergangenes besser verstehen und schwere Themen bearbeiten.
Die Moderatorin hat selbst ihre Erschütterungen durch autobiographisches Schreiben bearbeitet und möchte diesen Ansatz den Kursteilnehmer*innen näher bringen.

Ablauf:
1. Brief an mich
2. Meine Krise stellt sich vor
3. Heldengeschichte


„Spiritualität und Vertrauen“

Moderatoren: Reinhard Hötten und Norbert Arndt
Kursdauer: 3 Termine à 90 Minuten
Termine: 29.04., 06.05. und 13.05.2024 (jeweils von 18:30 Uhr bis 20 Uhr)
Anmeldung: reinhard@kaff-os.de

Beschreibung:
Im Moment jagt eine Krise die andere. Viele von uns haben das Gefühl, dem ohnmächtig gegenüber zu stehen. Aus dieser Situation
entstand die Idee für dieses Angebot. Was gibt uns Halt, wenn gewohnte Sicherheiten wegbrechen? Woran können wir uns orientieren? Wie kann man mit der Angst vor der Zukunft umgehen? Wir lassen uns von Bildern, Gedichten und Texten
anregen um miteinander in den Austausch zu kommen. Aus Erfahrung wissen wir, wie gut es tun kann ehrlich Erfahrungen auszutauschen und einen aktiven Umgang mit der Situation zu
finden, in dem auch der persönliche Glaube eine Rolle spielt. Wir werden dabei vorsichtig miteinander umgehen und aufeinander achten. Der Kurs hat keine religiöse Ausrichtung.


Falls Fragen zu einzelnen Kursen bestehen, können diese gerne per Mail an die Moderator*innen der einzelnen Kurse gestellt werden. Bei allgemeinen Fragen sind wir über osnabrueck@weitblicker.org erreichbar.
Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!

Wer wir sind und was wir machen?

Das Recovery College soll eine Stätte des gemeinsamen Lernens zu Themen des seelischen Wohlbefindens sein. Das Recovery College in Osnabrück versteht sich als Angebot innerhalb der Erwachsenenbildung vor Ort. Es soll ein Ort der Veranstaltung, Kreativität, Begegnung und Entfaltung sein und ist für jede Person frei zugänglich. Wir wollen zunächst ein kleineres Angebot in Form einzelner Recovery Gruppen gestalten, um langfristig ein Recovery College in Osnabrück zu etablieren.
Das Recovery College soll außerdem ein neutrales und autonomes Bildungsangebot sein, das unabhängig von Kliniken oder Trägerschaften handelt. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass das Recovery College keine Alternative für professionelle, psychiatrische Dienstleistungen darstellt. Es kann jedoch bei Bedarf als poststationäre oder präventive Hilfe dienen. Das Ziel ist es, die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken und zu erweitern.

Was wir anbieten?

Es werden Kurse zu verschiedenen Themen des seelischen Wohlbefindens angeboten. In jedem Kurs soll sichergestellt werden, dass verschiedene Perspektiven mit ins Boot geholt werden und ein Austausch von Wissen, Gedanken und Erfahrungen stattfinden kann. Deswegen werden die Kurse bei Möglichkeit immer von Menschen (ko)moderiert, die Fachwissen in dem Bereich besitzen oder Erfahrungen mit seelischen Krisen haben und zum Teil auch eine Ausbildung als Genesungsbegleiter:in gemacht haben. Unser Angebot richtet sich jedoch an alle Menschen unabhängig von sämtlichen Hintergründen und auch die Moderator*innen verstehen sich als Lernende innerhalb der Kurse.

Was die Ziele unserer Seminare und Workshops sind?

• Wissen über seelisches Wohlbefinden erhalten
• Erfahrungen und Gedanken auf Augenhöhe austauschen und diskutieren
• Kompetenzen im Umgang mit Krisen entwickeln
• an sich wachsen anstatt zu einem vorherigen Zustand zurückzufinden
• ein selbstbestimmtes und wohlfühlendes Leben führen
• Hoffnung und Glauben an die eigene Genesung nach einer psychischen Erschütterung stärken
• Stigmatisierung entgegenwirken

Unsere Prinzipien/Leitbild?

  • Wir verstehen Recovery als Bildung und Selbstermächtigung. Das bedeutet, dem Menschen nicht mit Urteilen über ihre psychische und soziale Situation zu begegnen, sondern von den eigenen, unendlichen Möglichkeiten her zu verstehen. Ressourcen und nicht Defizite stehen dabei im Mittelpunkt.

  • Wir verstehen Recovery als die Überzeugung, dass Genesung und Gesundheit möglich sind. Im Zentrum steht dabei der Glaube und die Hoffnung, ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führen zu können.

  • Wir sind multilogisch. Das bedeutet, dass wir uns in der Gruppe jenseits von Rollenzuschreibungen auf Augenhöhe begegnen. Jeder kann Teilnehmer:in, Lernende(r), Dozent:in oder Tutor:in sein.

  • Wir sind offen für die Vielfältigkeit von Wirklichkeiten, Realitäten und Wahrnehmungen.

  • Wir verstehen Recovery als einen Ort des offenen Erfahrungsaustausches. Jede*r ist Experte aus eigener Erfahrung. Aus diesem Grund wird Recovery von den Teilnehmenden entscheidend mitgestaltet.

  • Wir leben Demokratie und Teilhabe. Das Projekt ist unser aller Projekt. Das heißt, in der Planung, Gestaltung und Umsetzung unseres Recovery-Angebots sind alle Beteiligten mit einzubeziehen und anzuhören.

  • Wir verstehen Recovery als inklusives und gesamtgesellschaftliches Projekt, denn alle Menschen haben ein Recht auf Gesundheit. Recovery kann Menschen aus den unterschiedlichsten Kontexten zusammenbringen und einen Beitrag zu einer gesunden und harmonischen Gesellschaft leisten. Damit wirkt Recovery sozialer Spaltung und Diskriminierung entgegen.

  • Wir leben ein Menschenbild der Gleichheit und Würde. Dieses Menschenbild hat unmittelbare Bedeutung für unser Projekt. Die Ziele von Recovery können nicht objektiv definiert und vorgeschrieben werden, sondern müssen im gemeinsamen Austausch von jeder Person selbst erfahren und bestimmt werden.

  • Recovery ist ein Bildungsangebot und kein Ersatz für eine therapeutische Behandlung.

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